Kategorie: Allgemein

Die Ziege auf dem Mond

Die Ziege auf dem Mond von Stefan Beuse und Sophie Greve erscheint am 23. Juli 2018 im Carl Hanser Verlag.

🐐 Der Inhalt

Die Uhr bei der Ziege ist stehen geblieben, um Viertel nach neun- wie praktisch! Denn das ist zufällig die beste Uhrzeit der Welt. Und wenn sie doch mal ein bisschen doof ist, setzt die Ziege einfach ihr weisestes Ziegenlächeln auf und erfreut sich an Kleinigkeiten, wie der Klarheit ihrer Gedanken.

Obwohl die Ziege ganz alleine auf dem Mond lebt, ist sie keineswegs einsam. Denn es gibt so viele Dinge:
nutzlose Dinge, schöne Dinge, aber leider auch gefährliche.
Gefährlich ist, was traurig macht und weil die Ziege viel lieber glücklich als unglücklich ist, wird das kurzerhand verbannt.
Wenn das aber nicht geht, wird einfach die Perspektive gewechselt, denn

Manchmal muss man die Dinge nur ein bisschen im Kopf bewegen,
nicht mal in echt. Und schon ist alles ganz anders. (S.25)

🌙 Das Fazit

Vergesst alle Ratgeber, hier kommt Die Ziege auf dem Mond und die bringt eine glückliche Lebensführung ganz simpel nah. Der Achtsamkeitshype erscheint so nicht als esoterisches Konstrukt, sondern als einfache und logische Art der Lebensführung.

Die Ziege kann ein Vorbild sein für Jung und Alt und ihrem Charme muss man einfach erliegen, ich war schon vom Cover hin und weg. Ich mag sehr gerne, dass sich die Illustrationen durch das ganze Buch ziehen und habe sie mehr als nur einmal angesehen.
Es ist toll, dass dieses Buch ernst ist, aber am Puls der Zeit: Die Mutmachshirts der Ziege kann ich mir auch gut in meinen Kleiderschrank denken.

Die Ziege hat außerdem auch eine zuckersüße eigene Website, auf der sie kontaktiert werden kann: https://dieziegeaufdemmond.de/
Vielleicht schicke ich ihr mal Grüße zum Mond!

Auf einen Blick

Die Ziege auf dem Mond
Stefan Beuse, Sophie Greve
ISBN: 
9783446260504
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Fester Einband
Umfang: 72 Seiten
Preis: 14 €
Verlag: Hanser, Carl
Erscheinungsdatum: 23.07.2018

Erste Liebe von Iwan Turgenjew

Der Inhalt

Die autobiografische Liebesgeschichte spielt zwischen einem 16-Jährigen und einer fünf Jahre älteren Frau. Sie wird von dem inzwischen gealterten Wladimir Petrowitsch erzählt, der sich daran in Gegenwart von Freunden zurückerinnert.

Iwan Turgenjew brachte den Bezug zu sich folgendermaßen zum Ausdruck:

Erste Liebe ist am Ende mein Lieblingswerk. Dies ist das Leben selbst.
Das ist nicht erdichtet, das ist erlebt.

Die Geschichte spielt im Sommer 1833 in der Nähe von Moskau. Wladimir ist das einzige Kind seiner Mutter, die zehn Jahre älter als der Vater ist. Wladimirs Verhältnis zu seinen Eltern ist distanziert.
Die Mutter ist gereizt und eifersüchtig, doch zeigt das aus Angst gegenüber dem Vater nicht.
Dieser wird vom Erzähler als ruhig, selbstbewusst und beherrscht beschrieben.

Wladimir hat Zeit, um sich auf die Universität vorzubereiten, doch er wird abgelenkt von unbändigen Gefühlsregungen und Gefühlsschwankungen.
Diese verstärken sich, als er die Tochter seiner neuen Nachbarin, Sinaida, kennenlernt.

Alle Männer begehren sie und scharen sich um sie. Jedem macht sie Hoffnungen, obwohl sie sich nur auf einen einlässt. Ausgerechnet auf Wladimirs Vater.

Die Sprache

Die Ausdrucksweise ist pathetisch und es finden sich viele Naturmetaphern, was mich an ,,Die Leiden des jungen Werther” erinnert hat.

Ich schaute und konnte mich von dem Anblick nicht losreißen: dieses stumme Blitzen, dieses verhaltene Leuchten entsprach, so schien es mir, jenen stummen und verborgenen Ausbrüchen, die auch in meinem Inneren aufflammten. (S. 67)

Dennoch finde ich es für eine überwältigende Liebesgeschichte angemessen und authentisch, zumal der Protagonist dieses Gefühl das erste Mal in seinem Leben verspürt.
Die Ausdrucksweise stellt keine Schwierigkeit zum Verständnis der Handlung dar.

Das Fazit

Erste Liebe ist ein wunderbarer und leicht zu lesender russischer Klassiker, der ausdrucksstark eine ungewöhnliche und ungleiche Liebesgeschichte beinhaltet.

Auf einen Blick

Erste Liebe von Iwan Turgenjew
Seitenzahl 210
Erscheinungsdatum 1986
Sprache Deutsch, Russisch
ISBN 978-3-15-001732-6
Verlag Philipp Reclam Jun.
Übersetzer Kay Borowsky

Die geliehene Schuld von Claire Winter

Der Inhalt

Der Journalist Jonathan Lessing recherchiert über ehemalige Kriegsverbrecher und deren Verbleib nach dem zweiten Weltkrieg, bevor er bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kommt.
Seiner Kollegin und Jugendfreundin Vera Lessing, die ebenfalls Journalistin ist, hatte er sich zu Lebzeiten nicht anvertraut, doch jetzt hat sie Unterlagen von ihm erhalten und den Auftrag weiterzurecherchieren. Für die Öffentlichkeit. Für die Wahrheit. So macht Vera sich auf die Suche nach dieser und begibt sich bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste, und somit in große Gefahr.

Die Personen

Am Ende des Buches findet sich ein Personenverzeichnis, was ich sehr begrüßt habe, da viele Personen auftreten.

Da ist einmal die Familie Weissenburg, deren jüngstes Kind Marie plötzlich erwachsen wird und beginnt sich für die Vergangenheit der Familie zu interessieren. War ihr gefallener Vater wirklich ein Soldat, dessen Vermächtnis man nicht beschmutzen soll? Welche Rolle spielte er im Krieg?

Marie lernt Jonathan kennen und bittet ihn, Nachforschungen anzustellen, da er als Journalist ganz andere Möglichkeiten hat als sie selbst.
Auch Marie macht sich auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit und findet hierbei eine Freundin: Lina Löwy, eine Jüdin, die während des Holocaust bis auf ihren Bruder alle Familienmitglieder verloren hat.

Obwohl Marie nichts für die Verbrechen ihres Vaters kann, fühlt sie sich schuldig, doch Lina tröstet sie:

Du bist ein guter uns besonderer Mensch. […] Dass du die Wahrheit über deinen Vater wissen wolltest, obwohl du geahnt hast, an welchen Verbrechen er beteiligt war, das bewundere ich, und es hilft mir, mich mit diesem Land zu versöhnen, weil es mir den Glauben zurückgegeben hat, dass nicht alle Menschen in diesem Land so waren und sind wie die, die meine Familie umgebracht haben. (S. 381)

Das Fazit

Noch nie habe ich 571 Seiten in so einem rasanten Tempo verschlungen wie ,,Die geliehene Schuld”.
Durch kurze Kapitel mit Perspektivwechseln und Zeitsprüngen baut sich eine Dynamik auf, die den Leser mitreißt in die deutsche Nachkriegszeit. Hierbei muss der Leser allerdings konzentriert sein, sonst droht die Geschichte schnell unübersichtlich zu werden.
Durchgehend formten sich die Worte in meinem Kopf zu Bildern und ich genoss nicht nur die Liebes-, Freundschafts- und Familiengeschichten, sondern auch die historischen Fakten, die den Rahmen hierfür bilden.

Die geliehene Schuld hat mich berührt und nachdenklich zurückgelassen: Wie beherrschen frühere Strukturen noch immer unser politisches und gesellschaftliches System? Auf welchen Missständen beruht unsere Demokratie? Wie tief ist rechtes Gedankengut, vor allem bei den Älteren noch immer präsent?
Bisher habe ich die unangenehme Thematik des zweiten Weltkrieges lieber ausgeblendet, doch dieser Roman hat mich dem erstmal geöffnet.

Auf einen Blick

Die geliehene Schuld
Claire Winter
Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Verlag: Diana
Erschienen am 5. März 2018
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453291948

Der Zopf von Laetitia Colombani

Der Inhalt

Smita, Giulia und Sarah sind drei Frauen, die auf unterschiedlichen Teilen dieser Erde zu Hause sind. Entsprechend unterschiedlich sind ihre Leben. Gemeinsam haben sie den Kampf um ihre Zukunft, jede auf ihre Art und Weise.

Die Personen

Smita lebt in Indien, wo sie zu der ärmsten Bevölkerungsschicht zählt. Sie gehört keiner Kaste an, weshalb sie niemals Bildung genießen konnte. Sie lebt mit ihrer sechsjährigen Tochter Lalita in einer schäbigen Hütte und verrichtet niedere Arbeiten. Es gibt keine Abwassersysteme und keine Kanalisation: Krankheiten breiten sich aus und Frauen müssen bis zum Einbruch der Dunkelheit warten, damit sie sich auf dem Feld erleichtern können. Hierbei sind sie vielfach Übergriffen ausgesetzt. [Hierzu habe ich vor einigen Jahren mal diesen Zeitungsartikel bei Zeit.de gelesen und für gut befunden.]
Smita möchte, dass Lalita mal ein besseres Leben hat als sie selbst und ist bereit, alles dafür zu tun.

Giulia lebt mit ihrer Familien in Sizilien, wo der Vater eine Perrückenfabrik besitzt. Nach seinem Tod übernimmt Giulia diese, doch muss feststellen, dass sie beinahe bankrott ist. Sie sieht zwei Möglichkeiten: Das Geschäft gegen den Rat der Familie zu erneuern, oder es lokal untergehen zu lassen.

Sarah ist eine erfolgreiche Anwältin aus Kanada und alleinerziehende Mutter dreier Kinder. Es nagt an ihr, wenig Zeit mit den Kindern verbringen zu können und trotzdem ist ihr ihre Karriere sehr wichtig. Durch diese kann sie sich allerdings einen Betreuer für ihre Kinder leisten, um alles unter einen Hut zu bringen. Als wäre das nicht schon anstrengend genug, erkrankt Sarah auch noch an Krebs. Sie will weder verletzt, noch schwach oder ängstlich wirken, und nimmt autonom den Kampf gegen ihren Tumor auf.

Das Fazit

Ich empfand die drei Geschichten als nicht zu sehr miteinander verwoben, sodass ich dazu übergegangen bin, die Kapitel nicht in abwechselnder Reihenfolge zu lesen, sondern nach Personen sortiert.
Angefangen habe ich hierbei bei Sarah, da sie das typisch westliche Leben hat, mit dem ich mich am meisten identifizieren kann.
Bei der Geschichte um Giulia gefiel mir am besten die mitschwingende erotische Leidenschaft, die in diesem Roman einzig bei ihr zu finden.
Der Lebensweg, der am meisten Mut bedarf wird Smita zuteil. Die Schilderungen um ihre Lebenssituation empfand ich als verstörend und ich konnte richtig mitfühlen, wie sie sich nichts sehnlicher wünscht als ein besseres Leben, vor allem für ihre Tochter.

Jede Geschichte für sich stehend ist anschaulich geschildert und auch, wenn sich die drei nur schwer vergleichen lassen zeigt sich, dass jedes Problem ein Problem ist, doch dass mutige Frauen sich dem stellen und dies überwinden können. ,,Der Zopf” ist ein mitreißendes Buch, das den Leser über das Lesen hinaus beschäftigt.

Auf einen Blick

Titel: Der Zopf
Autorin: Laetitia Colombani
Originalsprache: Französisch
Übersetzt von: Claudia Marquardt
Preis € (D) 20,00 | € (A) 20,60
ISBN: 978-3-10-397351-8
288 Seiten, gebunden
S. FISCHER

Sternschnuppengeflüster

💫 Der Inhalt

6 Wochen Sommerferien sind eine lange Zeit, um Träume wahr werden zu lassen.
Leni möchte, dass Nick sich auch in sie verliebt, Amelie wünscht sich, dass ihre Eltern zusammen bleiben und Paula seht sich danach, eine Schauspielschule zu besuchen und die Bühnen dieser Welt zu erobern.
Alle drei halten für die Erfüllung ihres Wunsches ein Wunder unausweichlich. Sie setzen auf die App Sternschnuppengeflüster, die verspricht, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Über die Wünsche-App lernen sich die Mädchen kennen. Es entsteht eine Freundschaft auf dem Weg zur Wunscherfüllung.

💫 Die Protagonisten

Leni ist ziemlich unsicher sich selbst betreffend. Sie ist mit ihrem Aussehen unzufrieden, da sie Nick gefallen möchte. Denn er ist ihr Traumtyp und wird nach den Ferien in ihre Klasse gehen.
Außerdem gibt ihr ihre Mutter auch ständig das Gefühl, dass sie zu dick sei, weshalb sie diese Annahme übernimmt. Im Chat nennt sie sich daher auch Pummeline. Lenis Komplexe fand ich anfangs zu übertrieben, da ich dachte, dass sie wirklich dick sei und nicht verstanden habe, wieso sie nicht einfach effektiv etwas ändert. Doch nachdem ihre Komplexe sich als für mich unbegründet herausstellten, fiel es mir paradoxerweise nicht mehr so schwer diese auszuhalten.

Im Chat der App lernt Leni zunächst Amelie kennen.
Amelie versteht was von Optik und unterstützt Leni in ihrem Vorhaben Nick optisch für sich zu begeistern. Sie selbst ist bei Sternschnuppengeflüster angemeldet, weil sie Angst davor hat, dass ihre Eltern sich scheiden lassen. Außerdem ist sie neu zugezogen und kennt noch niemanden in der Gegend. Obwohl die beiden eigentlich unterschiedlich sind, verstehen sie sich gut und Amelie wird eine richtig gute Freundin! Ich finde schön, wie die Mädchen miteinander umgehen und sich unterstützen.

Zur Unterstützung holen sie auch Paula ins Boot: Mit ihren Schauspielkünsten soll sie die Ehe von Amelies Eltern retten. Sie freut sich über diese Chance ihr Talent nutzen zu können, da sie nichts mehr will als Schauspielerin werden. Leider sind ihre Eltern dagegen. Mit Paula habe ich persönlich am meisten mitgelitten, weil ich die Eltern mega fies fand und sehr engstirnig in ihrer Argumentation.

💫 Das Fazit

Ein schönes Kinderbuch auch für ältere Mädchen! Der Schreibstil ist absolut altersentsprechend und auch realistisch. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Lebenssituationen lassen viel Raum für eigene Projektionen und auch die Unterschiedlichkeit der Protagonistinnen.

Auf einen Blick

Sternschnuppengeflüster
Autorin: Sofie Cramer
Verlag: Carlsen
Seiten: 284
Alter ab 11 Jahren
ISBN 978-3-551-65184-6

Wie Arthur Pepper sich vor seiner Nachbarin versteckte…

…und am Ende doch sein Herz fand von Phaedra Patrick

Der Inhalt

Arthur Pepper geht auf die 70 zu, doch seinen Lebensabend kann er nicht mehr mit seiner Frau Miriam verbringen, da diese gestorben ist. Er flüchtet sich in seiner Trauer in eine einsame Routine, die die Nachbarin Bernadette zu durchbrechen versucht.
Beim Aussortieren der Dinge seiner Frau ist ihm ein Bettelarmband in die Hände geraten, das in einem Stiefel versteckt war. Wieso hat Miriam ihm dieses nie gezeigt? Was sind die Geschichten hinter den Anhängern?
Arthur begibt sich auf Reisen, um das herauszufinden und damit beginnt eine emotionale Achterbahn für ihn.

Die Personen

Arthur Pepper ist mir sehr sympathisch. Zunächst ist er genauso, wie ich mir einen einsamen Mann in seinem Alter vorstelle: Er lässt sich und das Haus gehen, meidet soziale Kontakte und insbesondere die Nachbarin, die es sehr gut mit ihm meint. Sie bringt ihren Sohn häufig mit und Arthur kommt den beiden innerhalb der Geschichte näher. Ebenso seinen eigenen Kindern, um die er sich wieder bemüht.

Die Menschen, die Arthur auf seinen Reisen kennenlernt sind sehr interessante Persönlichkeiten und ich möchte keine Erfahrung, die ich mit Arthur machen durfte, missen.

Das Fazit

Den Einstieg empfand ich etwas zäh, doch sobald Arthur auf seine Reise geht wird es turbulent. Ich wollte durchgehend mit ihm die Geheimnisse zu den Anhängern lüften und ich bin froh, dass er dies bis zum Schluss durchgehalten hat. Ihn zu begleiten hat sich definitiv gelohnt. Seine Entwicklung war schön zu lesen. Das Einzige, was mich etwas störte, waren die teilweise unnatürlichen Dialoge. Dennoch ist die Geschichte rund um Arthur Pepper ein angenehmes Buch zum Zeitvertreib.

Auf einen Blick

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Wie Arthur Pepper sich vor seiner Nachbarin versteckte 
und am Ende doch sein Herz fand
von Phaedra Patrick
Übersetzt von Beate Brammertz und Ute Brammertz
btb Verlag
384 Seiten, 10 €
Erschienen am 9. Januar 2018

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer

Der Inhalt

,,Die Liebe ist ein schlechter Verlierer” von Katie Marsh handelt von dem Paar Hannah und Tom. Hannah ist nicht glücklich in der Beziehung und hat ihren Freund bereits betrogen, als dieser einen Schlaganfall erleidet. Dieser weiß es jedoch nicht und Hannah übernimmt dennoch Toms Pflege, obwohl sie hierfür ihre eigenen Träume aufschieben muss. Hierbei kommen sich die beiden wieder näher.

Der Aufbau

In der auktorialen Erzählperspektive schildern die Kapitel abwechselnd Passagen aus der Vergangenheit, sowie die aktuellen Geschehnisse des Ehepaars. Diese Wechsel sind für mich keineswegs verwirrend gewesen, sondern hilfreich, um die Personen besser zu verstehen. Allerdings wurden viele Aspekte betrachtet, die für die Handlung unerheblich waren.

Fazit:

Beurteile ein Buch nie anhand des Covers!
Wegen der hübschen Optik habe ich auch viel vom Inhalt erwartet: Regen und Sonnenschein, am besten abwechselnd. Doch ich wurde etwas enttäuscht. Der Roman berührt mich nicht, da mir die Personen nicht sympathisch sind. Vor allem Toms kleine Schwester kommt sehr oft vor und sie ist ein sehr schwieriger Charakter, der mich einfach gestört hat. Die 411 Seiten hätte man sicher komprimieren können und die Handlung auf die problematische Ehe beschränken können. Ein Pluspunkt ist das offene Ende, dass ein Happy End andeutet.

Das Buch bekommt von mir keine Kaufempfehlung- “Ein ganzes halbes Jahr” von Jojo Moyes finde ich thematisch vergleichbar und empfehlenswerter.

 

Auf einen Blick

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer von Katie Marsh
Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Diana Verlag (9. Januar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 345335902X
ISBN-13: 978-3453359024
Originaltitel: My Everything
Übersetzt von Angelika Naujokat

Ich danke randomhouse für das Überlassen des Rezensionsexemplares.

Alles zählt- Verena Lueken

Der Inhalt

Die deutsche Autorin lebt in New York, wo ihr das dritte Mal Krebs diagnostiziert wird. Die Geschichte zeigt die Machtlosigkeit der Kranken, der sie sich jedoch nicht ergibt. Sie lässt ihre Gedanken um den Tod schweifen, über Berührungspunkte mit ihm in ihrem Leben, und damit einhergehend denkt sie ganz viel an ihre bereits verstorbene Mutter. Die Geschichte ist hierbei aber nicht traurig, sondern eher trotzig gegenüber dem Tod.

 

Meine Meinung

Der Roman legt wortkarg und gefühlsarm die Unbarmherzigkeit des Todes nahe.
,,Alles zählt” an sich hat mich unberührt gelassen, jedoch nicht die vielen Weisheiten, die sich darin finden.

Zum Beispiel fand ich die Kleinigkeit interessant, dass die Nachkriegsgeneration noch immer Nachrichten hört. Die Menschen nahmen sich Zeit um zu wissen, ob sich der Frieden in der Welt durchsetzte.

Des Weiteren werden Generationsunterschiede durch Dinge aufgezeigt, wie die Feststellung, dass die Liebe zum Vater ,,auch die Hundepeitsche ihr nicht austrieb”. So wird vieles über Erziehung, Beziehung und Liebe zwischen Eltern und Kindern vermittelt.

Die Mutter der Protagonistin war eine starke Persönlichkeit. ,,Rebellin und die perfekte Hausfrau”.
Sie genoss das Leben in vollen Zügen und ihr Mut und ihre Tapferkeit tun auch der Tochter gut: Wenn es ihr scheußlich geht, erinnert sie sich zurück, wie die Mutter ihr beibrachte die Natur zu lieben. Diese Naturverbundenheit hilft der Kranken mit ihrem Leid.

Die Erzählung über Schmerz, Trauer und Angst ist so tiefgründig, wenn es dem Leser gelingt sich darauf einzulassen. Ich habe das Potenzial des Buches erst beim zweiten Lesen erkannt.

Was mir fehlt ist ein Funken Humor der Protagonistin, das hätte sie und die gesamte Handlung lebendiger gemacht. So lässt sich die Handlung mit dem Cover vergleichen: Schlicht, unaufgeregt, beinahe nichtssagend.

 

 

Auf einen Blick

Verena Lueken
Alles zählt
Kiepenheuer&Witsch
ISBN: 978-3-462-04797-4
Erschienen am: 17.08.2015

Der Junge im gestreiften Pyjama von John Boyne

Der Junge im gestreiften Pyjama wird vom Autor John Boyne selbst als eine Fabel bezeichnet.

Die Schrecken des Holocaust werden anhand der Geschichte von den Jungen Bruno und Schmuel erzählt. Die beiden freunden sich über einen Zaun hinweg an und begreifen in ihrer kindlichen Naivität nicht, wieso ihre Leben grundverschieden sind, wo sie doch beinahe gleich sind und sich so gut verstehen.

Wie im Holocaust üblich gibt es kein Happy End, sondern einen Schluss, der ans Herz geht und im Kopf bleibt.

Etwas so Grausames darf nie mehr geschehen, und daher möchte ich dieses Buch ohne viele Worte mit euch teilen.

Auf einen Blick

John Boyne
Der Junge im gestreiften Pyjama
Roman
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Brigitte Jakobeit
Preis € (D) 8,99
ISBN: 978-3-596-80683-6
Fischerverlage

Leipziger Buchmesse 2018

Die Leipziger Buchmesse liegt hinter uns und damit ereignisreiche Tage. Sehr froh waren wir über die Entscheidung, mit dem Auto gefahren zu sein, denn der öffentliche Verkehr war witterungsbedingt weitgehend lahmgelegt.

Schneechaos LBM 18

Noch nie habe ich so einen Wintereinbruch erlebt wie in Leipzig und schon gar nicht im März.
Wie ein Tourist von weiter Ferne musste ich zunächst das Wetter fotografisch festhalten, doch neben den gigantischen Eiszapfen gab es natürlich auch weitere Highlights.

 

Read & Meet mit Catharina Junk

Catharina Junk

Catharina Junks neustes Buch ,,Bis zum Himmel und zurück” kannte ich nur aus der Leseprobe von www.vorablesen.de, doch während ich der Lesung lauschte und auch bekannte Zitate wiedererkannte, bahnte sich der Roman seinen Weg in mein Herz. Das klingt furchtbar kitschig und ist es auch, aber ich war einfach so begeistert von ihrer Art zu lesen und ihrer Art zu erzählen. Eine sehr sympathische Autorin!

Danach gab es noch Goodie-Bags für die glücklichen Gewinner der vorausgegangenen Verlosung, zu denen auch ich gehörte, mit unter anderem zahlreichen Leseproben, Notizbüchern und einem wunderschönen Mandalablock, über den ich mich sehr gefreut habe.

Bücherregalinspiration

Des Weiteren hat mich dieses Regal vom Ullstein Buchverlag inspiriert. Wie toll mein eigenes Papierregen-Regenschirmregal wäre! Das nehme ich garantiert mal in Angriff.

Bücherregal

Insgesamt gab es viele Eindrücke, nette Begegnungen und ganz viele Buchneuheiten, die es sich definitiv zu lesen lohnt.