Alles zählt- Verena Lueken

Der Inhalt

Die deutsche Autorin lebt in New York, wo ihr das dritte Mal Krebs diagnostiziert wird. Die Geschichte zeigt die Machtlosigkeit der Kranken, der sie sich jedoch nicht ergibt. Sie lässt ihre Gedanken um den Tod schweifen, über Berührungspunkte mit ihm in ihrem Leben, und damit einhergehend denkt sie ganz viel an ihre bereits verstorbene Mutter. Die Geschichte ist hierbei aber nicht traurig, sondern eher trotzig gegenüber dem Tod.

 

Meine Meinung

Der Roman legt wortkarg und gefühlsarm die Unbarmherzigkeit des Todes nahe.
,,Alles zählt” an sich hat mich unberührt gelassen, jedoch nicht die vielen Weisheiten, die sich darin finden.

Zum Beispiel fand ich die Kleinigkeit interessant, dass die Nachkriegsgeneration noch immer Nachrichten hört. Die Menschen nahmen sich Zeit um zu wissen, ob sich der Frieden in der Welt durchsetzte.

Des Weiteren werden Generationsunterschiede durch Dinge aufgezeigt, wie die Feststellung, dass die Liebe zum Vater ,,auch die Hundepeitsche ihr nicht austrieb”. So wird vieles über Erziehung, Beziehung und Liebe zwischen Eltern und Kindern vermittelt.

Die Mutter der Protagonistin war eine starke Persönlichkeit. ,,Rebellin und die perfekte Hausfrau”.
Sie genoss das Leben in vollen Zügen und ihr Mut und ihre Tapferkeit tun auch der Tochter gut: Wenn es ihr scheußlich geht, erinnert sie sich zurück, wie die Mutter ihr beibrachte die Natur zu lieben. Diese Naturverbundenheit hilft der Kranken mit ihrem Leid.

Die Erzählung über Schmerz, Trauer und Angst ist so tiefgründig, wenn es dem Leser gelingt sich darauf einzulassen. Ich habe das Potenzial des Buches erst beim zweiten Lesen erkannt.

Was mir fehlt ist ein Funken Humor der Protagonistin, das hätte sie und die gesamte Handlung lebendiger gemacht. So lässt sich die Handlung mit dem Cover vergleichen: Schlicht, unaufgeregt, beinahe nichtssagend.

 

 

Auf einen Blick

Verena Lueken
Alles zählt
Kiepenheuer&Witsch
ISBN: 978-3-462-04797-4
Erschienen am: 17.08.2015

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